Gastein – ein Tal voller Schmankerl

Dass man im Gasteinertal gut essen kann, ist kein Geheimnis. Der alpine und bäuerliche Ursprung vieler traditioneller Gerichte ist heute noch spürbar und vor allem schmeckbar! Eine ursprünglich deftige Küche – musste sie doch die beim Bergbau und Waldarbeiten verbrannten Kalorien ersetzen, die aber von den findigen Gasteiner Köchen dem heutigen Gaumen und der modernen Lebensweise angepasst wurden. Dabei wird aber nicht auf die traditionellen Gerichte vergessen, bei denen die regionalen Produkte wie schon seinerzeit die Hauptrolle spielen. Pilze, Beeren und schmackhaftes Wildfleisch – die Grundprodukte vieler Gasteiner Köstlichkeiten – stammen aus der unberührten Natur rund um die beschaulichen Dörfer des Gasteinertals. Lassen Sie sich von der Qualität der heimischen Produkte auch auf den vielen Bauernmärkten und vor allem in den Thermenhotels überzeugen.

Kulinarische Traditionen in Gastein

In Gastein ist immer schon viel gefeiert worden und so gibt es auch viele Gerichte, die an besonderen Tagen zubereitet werden. Ein wichtiges Getreide ist der aromatische Roggen, der auch mit extremen klimatischen Bedingungen zurechtkommt. In Gastein wird damit nicht nur herrlich duftendes Bauernbrot gebacken, sondern an Festtagen auch „Roggene Blattln“ zubereitet.

Dafür
500g Roggenmehl
½ Teelöffel Salz
150g Topfen
200 ml heißes Wasser
zu einem geschmeidigen Teig verkneten, 2mm dick ausrollen und Halbkreise ausstechen. In einem Topf Öl erhitzen. Die Blattln darin schwimmend herausbacken – sie blähen sich sehr auf – die goldbraunen Köstlichkeiten in einer Schüssel warmhalten. Sie werden mit Milch, Rahm oder Topfen ergänzt, dazu gibt es ein schmackhaftes Sauerkraut.

Es darf auch deftig sein!

Bauernkrapfen sind ein beliebtes Essen im ganzen Salzburgerland. Der Hefeteig wird in Fett herausgebacken und in den unterschiedlichsten Varianten verspeist. Sie werden herzhaft mit Sauerkraut, Speck oder Kartoffelgröst’l gefüllt oder mit Staubzucker bestreut und mit „Graggnsoße“ – Preiselbeermarmelade – kredenzt.

Eine regionale Nachspeise sind „Apfelradl’n“. Dabei werden Scheiben von säuerlichen Äpfeln in Backteig getaucht und herausgebacken. Noch heiß mit Zimt und Zucker bestreut, mit einer raffinierten Vanillesauce oder Marmelade ergänzt, bilden Sie auch den krönenden Abschluss eines exquisiten Menüs.

Strauben - diese kennt man in Südtirol und Bayern in der süßen Variante - kommen bei uns im Pongau als Suppeneinlage auf den Tisch. Dazu wird der Brandteig mit Hilfe eines Dressiersackes in heißem Schmalz zu krausen Schlingen, den Strauben, verarbeitet.

Neben Preiselbeeren sind Moosbeeren oder Heidelbeeren sehr beliebte Produkte des Waldes. Aus ihnen wird eine weitere Lieblingsnachspeise gezaubert, die „Flenggen“.
Dazu werden 300g Moosbeeren und 1EL Heidelbeersirup mariniert.
Im Anschluss werden 250 ml Milch, 140 g glattes Mehl, mit etwas abgeriebener Zitronenschale und einer Prise Salz gut vermischt. Die Dotter werden eingerührt, das Eiweiß mit 1EL Zucker steif geschlagen und untergehoben. Gießen Sie den Teig portionsweise in eine Pfanne mit heißer Butter, bestreuen Sie ihn mit Beeren, dann die Flenggen umdrehen und fertig backen. Zum Schluss nur noch mit Staubzucker bestreuen und warm servieren. „Moosbeer Flenggen“ sind rasch zubereitet, bei Alt und Jung beliebt und schmecken herrlich nach Sommer!

Wenn Ihnen jetzt das Wasser im Mund zusammengeronnen ist und sie auf den Gusto gekommen sind, hilft nur eines: Kommen Sie nach Gastein in die Thermenhotels und entdecken Sie die vielen anderen Köstlichkeiten, die die Köche des Norica und des Alpina mit den Produkten unseres schönen Tales zaubern.

Weihnachtsessen aus dem Gasteinertal

Der Weihnachtstag ist bis nach der Mette ein Fasttag, daher kommt am 24. Dezember bei vielen traditionsbewussten Gasteinern „das Bachlkoch“ auf den Mittagstisch.
Dazu brauchen Sie:
¼ l Milch
20g Mehl
eine Prise Salz
1TL Butter
Marmelade oder Honig zum Süßen
Die Milch wird aufgekocht und unter ständigem Rühren wird das Mehl dazugegeben. Wenn die Masse eindickt, gibt man die Butter und das Salz dazu, noch einmal aufkochen und mit Marmelade oder Honig süßen. Eine Prise Zimt gibt der „Fastenspeise“ den Pfiff.

Nach dem Besuch der Christmette, die in Bad Hofgastein um 23.00 Uhr stattfindet, gab es in früherer Zeit dann als späten Festschmaus eine klassische Rindsuppe mit Mettenwürstel. Die Tradition hat sich bei den Gasteiner Familien nur insofern geändert, als jetzt nicht mehr so lange gewartet wird. Das Suppenessen findet meist schon vor der Bescherung statt.
Diese Würste für den Festschmaus sind etwas ganz besonderes, denn sie werden ausschließlich von den Fleischhauern im Salzburger Land rund um die Weihnachtszeit hergestellt. Diese Rohwürste bestehen vorwiegend aus Kalbfleisch und ziehen in der heißen, kräftigen Rindsuppe gar. Auf den Tisch kommt der dampfende Suppentopf mit einer Nudeleinlage.